Klimaschutz konkret anpacken in Schule, Familie und Kommune

Projektwochen mit nachhaltiger Wirkung am Standort "Achtung KinderKlima! - Kinder gestalten Demokratie in Papenburg"

Die Historisch-Ökologische Bildungsstätte Papenburg (HÖB) realisiert als Pilotstandort unterschiedliche Projektwochen mit Grundschüler*innen, in deren Rahmen umfangreiche Beteiligungs- und Partizipationsmöglichkeiten erfahren werden. Die Projektwochen bestärken die Kinder darin, nicht nur in ihren individuellen Kontexten, sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene aktiv werden zu können. Der Blick wird dabei auf Partizipationsmöglichkeiten im familiären Umfeld, der Schule und in der Kommune gerichtet. So arbeiten die Kinder z.B. in Form einer Zukunftswerkstatt heraus, wo an ihrer Schule bereits Klimaschutzaspekte umgesetzt werden und entwickeln gemeinsam Vorschläge, wo und wie ihre Schule (noch) klimafreundlicher oder – auf noch größerer Ebene – Papenburg kinderfreundlich gestaltet werden kann. Sie entwickeln Visionen z.B. zu Freizeitmöglichkeiten oder der eigenen Sicherheit im Stadtverkehr und erstellen kreative Modelle, wie ihre Traumstadt aussehen würde, hätten Kinder das Sagen. Gemeinsam diskutierten sie ihre Ideen und Wünsche z.B. hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit, ihres Nutzens oder der notwendigen Entscheidungsmacht.

Kinder gestalten eigene Ideen für eine kinderfreundliche Stadt I Foto: HÖB Papenburg

Zur langfristigen Verankerung der Pläne in den Alltag werden verschiedenste Akteure, wie die Schulleitungen oder die Papenburger Bürgermeisterin aktiv einbezogen. Die Einbindung erwachsener Entscheidungsträger*innen – wie z.B. Kommunalpolitiker*innen – nimmt an der HÖB einen zentralen Stellenwert ein. So stellten die Kinder als Highlight einer Projektwoche dem Stadtrat im Rathaus Papenburg ihre selbst entwickelten Ideen vor. Der Stadtrat stellte den Kindern in Aussicht, dass er die Vorschläge in die nächste Stadtratssitzung einbringen wird und erklärte außerdem kindgerecht, welchen Weg ein neuer Vorschlag gehen muss, bevor über dessen Umsetzung entschieden wird.

Weitere Partizipationsmöglichkeiten werden erfahren, indem thematisiert wird, wie Kinder im familiären Umfeld ihre Ideen für den alltäglichen Klimaschutz einbringen können. Aber auch die Möglichkeit die Projektwoche z.B. durch inhaltliche oder zeitliche Entscheidungen oder dem Aufstellen von Gruppenregeln mitzugestalten, zeigen den Kindern umfangreiche Beteiligungsmöglichkeien auf.

Die Kinder erfahren während der Projektwochen, dass sie selber Einfluss auf die Gestaltung ihrer Schule haben und werden darin bestärkt, ihr Recht auf Beteiligung in der Kommune wahrzunehmen. Die etablierte Zusammenarbeit der Bildungsstätte mit der örtlichen Kommunalpolitik ermöglicht dabei verbindliche und konkrete Wirkungsdimensionen der Kinderbeteiligung.

Die Erfahrungen sowie die Rückmeldungen der Kinder und kooperierenden Lehrkräfte und nicht zuletzt die sichtbaren Entwicklungen in der Kommune zeigen: Mit diesem Ansatz und dank der Kooperationen ist es dem Pilotstandort möglich, auch durch einmalige, kurze Angebote eindrückliche und nachhaltige Partizipationserfahrungen und Veränderungen in der direkten Lebenswelt zu schaffen.